Vortrag mit Staatspräsident a. D. Michail S. Gorbatschow

28. Juni 2007
20.00 Uhr
Kaiser-Friedrich-Halle

Seine Exzellenz Michail S. Gorbatschow, Friedensnobelpreisträger 1990

In seiner Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“ begrüßte der Initiativkreis Mönchengladbach jetzt den Friedensnobelpreisträger und ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow. Vor rund 900 Gästen, die ihn stehend applaudierend begrüßten, sprach Gorbatschow in der Kaiser-Friedrich-Halle über das Thema „Wohin geht die Weltmacht Russland?“ Eine konkrete Antwort darauf hatte der Politiker, dem die Welt das Ende des Kalten Krieges verdankt, nicht. „Wenn ich das beantworten könnte, würde ich garantiert einen noch höheren Preis bekommen als den Friedensnobelpreis.“


Russland begrüßt eine Partnerschaft mit Deutschland

Russland wird sich verändern, sagte Gorbatschow, es wird zusammenarbeiten mit anderen Ländern, vor allem mit den europäischen Ländern. „In Russland sind alle für eine konstruktive Zusammenarbeit mit Europa. Und Deutschland steht dabei an erster Stelle.“ Die Deutschen müssten ein bisschen Geduld haben und versuchen, Russland zu fühlen. „Nur so kann man wirklich verstehen, was in Russland passiert.“

Scharfe Kritik übte Gorbatschow in diesem Zusammenhang an Jelzin: „Er hat sich Vollmachten angemaßt, die ihm nicht zustanden. Das war glatter Betrug an den Menschen.“ Putin habe ein sehr schweres Amt übernommen, ein Chaos, aus dem er das Land wieder regierbar gemacht habe. Heute sei Russland nicht mehr verschuldet. „Es gibt Sicherheitsmechanismen, die erlauben, Ziele zu erreichen und das Leben zu verbessern.“ Russlands Übergang zur Demokratie sei in vollem Gang. „Der Weg ist nicht reibungslos, nicht problemlos. Aber er ist unumkehrbar. Wir bleiben dabei.“

Auf die Frage von Moderator Steffen Seibert, wer für die Nachfolge des amtierenden Kreml-Chefs in Frage komme, wollte Gorbatschow keine Namen nennen. Aber Deutschland brauche sich keine Sorgen zu machen wegen einer möglichen Verschlechterung der Beziehungen. „Russland“, versicherte er, „ist intensiv an Deutschland als Partner interessiert.“

Schirmherr für den Initiativkreis Mönchengladbach

 

Dr. Hans-Joachim Körber
ehem. Vorstandsvorsitzdender der Metro Group
Vertreter des persönlichen Initiativkreismitglieds real, SB-Warenhaus GmbH