Martti Ahtisaari, Friedensnobelpreisträger 2008
Mit dem Friedensnobelpreisträger 2008 und Präsidenten der Republik Finnland a.D. Martti Ahtisaari setzte der Initiativkreis Mönchengladbach seine erfolgreiche und inzwischen deutschlandweit exklusive Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“ fort. Martti Ahtisaari wurde vom Nobel-Komitee für seine bedeutenden Bemühungen geehrt, „sich auf mehreren Kontinenten und mehr als drei Jahrzehnte lang für die Beilegung internationaler Konflikte“ eingesetzt zu haben. Mit seinem Engagement hat er zu einer friedlicheren Welt und zur Brüderlichkeit zwischen den Nationen beigetragen. In der Kaiser-Friedrich-Halle sprach der wohl gefragteste Friedensvermittler der Welt vor rund 550 Gästen über Konfliktbeilegung und seinen Weg der Mediation.
Es gibt kaum einen anderen Diplomaten, der in so vielen Konflikten vermittelt hat wie Martti Ahtisaari. Er wurde gerufen, wenn die internationale Gemeinschaft nicht weiterzuwissen schien. Mit seiner besonnenen Art und seiner unerschütterlichen Geduld ist es dem finnischen Staatsmann immer wieder gelungen, gegnerische Parteien an den Verhandlungstisch zu bringen. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit ist der inzwischen 74-Jährige unermüdlich im Einsatz, um weltweit zu vermitteln und Lösungen für Konflikte zu finden.
Sein Motto: „Jeder Konflikt auf der Welt kann gelöst werden!“
Sein Motto hat Martti Ahtisaari zeit seines Lebens begleitet. Schon als Jugendlicher, erzählte der sympathische Finne bei seinem sehr persönlichen Vortrag in Mönchengladbach, habe er beim Basketball als Mediator agiert und sich nach verlorenen Spielen bemüht, die Stimmung in der Umkleidekabine zu beruhigen. Dennoch sei er überzeugt, dass man als Mediator nicht geboren werde, sondern dass jeder, der sich intensiv für Konfliktlösungen einsetze, diese wichtige Aufgabe übernehmen könne. Die Rolle eines Mediators sei wie die eines Kapitäns, eines Hausarztes, einer Hebamme oder eines Lehrers. Um ein guter Mediator und „ehrlicher Makler“ zu sein, brauche man ein klares Ziel für Verhandlungen, ein klares Mandat und eine gründliche Analyse der Situation. Bei internationalen Konflikten sei es entscheidend, die legitimen Repräsentanten einzuladen: „Keine Mediation kann funktionieren, wenn die falschen Leute am Verhandlungstisch sitzen und wenn man selbst die falsche Person für die Mediation ist.“
Vortrag in Mönchengladbach
In der Podiumsdiskussion mit dem Wirtschaftsjournalisten Stefan Schulze-Hausmann zeigte Ahtisaari, der in seiner diplomatischen Laufbahn oft auf seine pädagogischen Erfahrungen aus seiner Zeit als Volksschulehrer zurückgreifen konnte, sich als jemand , den auch die Erfahrungen blutiger Auseinandersetzungen nicht haben verzweifeln lassen. „Ich bin ein geborener Optimist“, bekannte er. „Ich glaube fest daran, dass wir es schaffen können, alle Konflikte diplomatisch zu lösen.“ Martti Ahtisaaris offene Art und sein überzeugender Optimismus kamen bei den Zuhörern gut an. Nach der rund 90-minütigen Veranstaltung gab es viel Applaus für den Friedensnobelpreisträger 2008.
Martti Ahtisaari war der 18. Gast der Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“, in der in den vergangenen Jahren neben Politikern wie Lech Walesa, Frederik Willem de Klerk, Oscar Arias Sánchez, Kofi Annan, Shimon Peres, Michail Gorbatschow, Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama, Shirin Ebadi und Muhammad Yunus auch international renommierte Wissenschaftler wie Prof. Dr. Günter Blobel, Prof. Dr. Peter Grünberg oder Prof. Dr. Harald zur Hausen begrüßt
Schirmherr für den Initiativkreis Mönchengladbach
Markus Schmitz
Geschäftsführer der Tuchfabrik Willy Schmitz GmbH & Co. KG.
Persönliches Mitglied im Initiativkreis Mönchengladbach