Vortrag mit dem israelischen Staatspräsident Shimon Peres

03. Februar 2006
20.00 Uhr
Kunstwerk Mönchengladbach

Seine Exzellenz Shimon Peres, Friedensnobelpreisträger 1994

Bei seinem exklusiven Deutschlandbesuch in Mönchengladbach hielt Friedensnobelpreisträger Shimon Peres einen hoch aktuellen Vortrag zum Thema „Chances of Peace in the Middle East“. Der Präsident des Staates Israel war Gast der Reihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“, die der Initiativkreis Mönchengladbach seit drei Jahren mit großer Resonanz anbietet. In seinem sehr emotionalen Vortrag vor über 500 Gästen erklärte der Staatsmann: „Das, was im Nahen Osten passiert, ist das, was überall auf der Welt passiert. Die Menschheitsgeschichte wurde immer mit roter Tinte geschrieben.“ Die Welt sei an einem Punkt angelangt, wo sie „sicherlich in friedlicher Koexistenz leben könne“. Der internationale Wettbewerb finde heute intellektuell, nicht mehr militärisch statt: „Kriege spielen sich nicht mehr zwischen den Nationen ab und werden nicht mehr mit klassischen Armeen geführt. Wir haben eine neue Form von Krieg: den Terrorismus.“
Terroristen, unterstrich Peres, passten nicht in die Welt: „Sie bekämpfen alles, was modern ist. Und sie werden ihren Kampf verlieren.“ Der wesentlichste Fortschritt im 20. Jahrhundert sei die Befreiung der Frau gewesen. Sie sei gleichberechtigt und nicht länger Opfer der Vergangenheit, wo sie viele Kinder, kaum Bildung und wenig Rechte hatte. Sie sei heute Trägerin der Zukunft, und „wenn die islamischen Gesellschaften nicht die Frauen befreien, werden diese Staaten im Hinterhof verharren“.
Den Friedensprozess sieht Peres keineswegs in einer Sackgasse: „Wir müssen mit Europas Hilfe eine Art Benelux-Modell schaffen. Jordanien, die Palästinenser und Israel müssen zusammen ihre Zukunft erfinden.“Das werde zu einer großen Herausforderung, die vor allem Optimismus verlange:“Leben wir als Optimisten, denn der Optimismus wird letztendlich Hoffnungen bringen für alle Menschen.“ Optimistisch ist S. E. Shimon Peres auch, was seine persönliche Zukunft betrifft. Auf die Frage von WDR-Korrespondent Manfred Erdenberger, ob er bei der Parlamentswahl im März kandidieren werde, antwortete der 82-Jährige: „Why not?“ Der Initiativkreis Mönchengladbach habe, so das Resümee des Ehrengastes, mit seinem Slogan „Wir bewegen das“ das richtige Motto gewählt: „Wir müssen uns engagieren und auf vielen Feldern etwas bewegen, um die Welt für unsere Kinder besser zu machen.“


Shimon Peres politischer Werdegang

Nach dem Studium der Politik und Wirtschafts-wissenschaften wurde Peres 1959 in die Knesset gewählt und 1974 zum Verteidigungs-minister im Kabinett Rabin berufen. 1977 wählte ihn die Arbeiterpartei zu ihrem Vorsitzenden, der er bis 1992 blieb. Shimon Peres übernahm 1984 das Amt des Ministerpräsidenten. Mit den Wahlen im Sommer 1992 wurde Shimon Peres stellvertretender Ministerpräsident und Außenminister, als der er im Herbst das Friedensabkommen mit PLO-Chef Arafat aushandelte. 1994 erhielt er den Friedensnobelpreis zusammen mit Jitzchak Rabin und Jassir Arafat.

Schirmherr für den Initiativkreis Mönchengladbach

Dr. Peter Backes
Dr. Backes + Partner – Rechtsanwälte
Persönliches Mitglied im Initiativkreis Mönchengladbach