Dr. Jane Goodall, Verhaltensforscherin
Am 06. Juli 2012 war die berühmte Schimpansenforscherin Dr. Jane Goodall zu Gast in Mönchengladbach und hielt einen Vortrag über ihr Leben mit den Schimpansen und über ihren Kampf für mehr Nachhaltigkeit. Schon als kleines Kind war Jane Goodall von Tieren fasziniert und hinsichtlich der Natur sehr wissbegierig. Auch ihre Mutter bestärkte die kleine Jane umsichtig in ihrer Liebe zu Tieren.Nach ihrer Schulausbildung besuchte Goodall zunächst eine Schule für Sekretärinnen, realisierte 1957 aber auf Einladung eines ehemaligen Schulkameraden ihren lang gehegten Traum, Afrika kennenzulernen, und reiste nach Kenia. Der Anthropologe Louis Leakey engagierte sie kurz darauf als Assistentin. Das ermöglichte ihr, das Verhalten von den Schimpansen im Gombe Stream National Park in Tansania zu studieren. Dr. Jane Goodall hat als Erste das Leben von Menschenaffen in ihrer natürlichen Umgebung untersucht und ihre hohe Intelligenz entdeckt.
Jane Goodall plädiert für mehr Umwelt- & Naturschutz
Viele Erkenntnisse über Schimpansen sind auf Jane Goodalls Arbeiten zurückzuführen. Sie entdeckte dass Schimpansen zum Gebrauch von Werkzeugen fähig sind, Fleisch fressen und sogar Jagd auf andere Affenarten machen. Außerdem gab sie den von ihr beobachteten Tieren keine Nummern, sondern Namen. Dafür erntete sie viel Kritik von anderen Wissenschaftlern. Diese hielten ihr vor viel zu nah an den Tieren zu sein und es würde ihr so nicht mehr möglich sein objektiv zu bleiben. Doch die Primatenforscherin ließ sich davon nicht beeindrucken. Insgesamt verbrachte sie fast 35 Jahre mit den Schimpansen zusammen. Heute lebt sie nicht mehr mit den Schimpansen in Afrika. 1980 musste sie feststellen, dass der Lebensraum der großen Affen bedroht ist und beschloss ihr Dschungelleben aufzugeben um sich fortan als Tierschutz- und Umweltaktivistin weltweit zu engagieren. Sie entwickelte z.B. das Projekt Roots and Shoots, um Ideen, besonders von Kindern und Jugendlichen, für einen bessern Umwelt- und Naturschutz zu sammeln. Insgesamt ist sie rund 300 Tage im Jahr für die Menschenaffen unterwegs.
Vortrag in Mönchengladbach
Auch in Mönchengladbach hielt die heute 78- jährige einen ihrer vielen Vorträge um für den Erhalt der Lebensräume zu werben. Eine Stunde und ohne Manuskript zog die Primatenforscherin die Zuhörer in den Bann ihrer Worte. Sie berichtete von ihrem ersten Kontakt zu einem Schimpansen in einem Londoner Zoo. Wobei sie aber nichts über den Schimpansen oder die Tiere insgesamt lernen konnte sondern eher etwas über schlechte Zoos. Außerdem klärte sie die Zuschauer über das Leben der Schimpansen auf. Jane Goodall machte deutlich, wie sehr wir Menschen den großen Affen doch ähnlich sind und dass auch Schimpansen ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und Gefühle aufweisen.
Im anschließenden Interview mit dem beredeten Moderator Ranga Yogeshwar lies sie die Zuschauer noch am spannendsten Moment ihrer Forscherkarriere teilhaben. Sie ließ Ranga Yogeshwar den Schimpansen „Davind Greybeard“ spielen und erzählte wie sie ihm folgen durfte und ihm anschließend auf Armlänge gegenüber saß und ihm eine Nuss anbot, die er aus ihrer geöffneten Hand strich und ihr stattdessen leicht mit seinen Fingern die Hand drückte. Insgesamt versuchte Dr. Jane Goodall dem Publikum deutlich zu machen, das niemand erwarten kann, dass sich die Menschheit um 380 Grad dreht, sondern das man vielmehr die Optionen nutzen soll, die einem vorliegen.
Schirmherr für den Initiativkreis Mönchengladbach
Ulrich Wölfer
Geschäftsführer der mfi Grundstück GmbH & Co. Mönchengladbach Arcaden KG
Persönliches Mitglied im Initiativkreis Mönchengladbach