Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama, Friedensnobelpreisträger 1989
Auf der zweiten Station seiner Deutschlandreise hielt Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“ einen Vortrag zum Thema „Kein Frieden ohne Menschenrechte – Die Grundlagen der modernen Gesellschaft“.
Nach dem Vorprogramm der Tibet Initiative Deutschland und einem musikalischen Beitrag der Sängerin Ani Choying, zog der 72-jährige Friedens-Nobelpreisträger Hand in Hand mit Oberbürgermeister Norbert Bude und MGMG-Geschäftsführer Peter Schlipköter unter dem Beifall der 2500 Gäste in die festlich geschmückte Halle ein und nahm auf der Bühne in einem Ledersessel Platz, von wo er die einleitenden Grußworte verfolgte.
„Als ein Mann des Friedens“, sagte Schirmherr Dr. Ulrich Viefers in seiner Begrüßungsrede, „ist der Dalai Lama eine weltweit geachtete moralische Autorität.“ NRW-Europaminister Andreas Krautscheid (CDU) sicherte dem Dalai Lama zu, dass Nordrhein-Westfalen die Entwicklung in Tibet auch künftig „aufmerksam und mit großer Sorge“ beobachten werde. „Wir setzen große Hoffnung in die Gespräche, die in den letzten Wochen gelaufen sind“, sagte er, „wir hoffen sehr, dass diese Gespräche Erfolg haben werden.“ SPD-Landeschefin Hannelore Kraft setzte sich für ein überparteiliches Engagement bei der Lösung der Tibetfrage ein. „Unser aller Anteilnahme und Solidarität gilt Tibet und den Tibetern“, versicherte sie.
„Kein Frieden ohne Menschenrechte – die Grundlagen der modernen Gesellschaft“
Lächelnd und sichtlich gut gelaunt hatte der Dalai Lama die Botschaften vernommen. „Dear brothers and sisters“, grüßte er fröhlich ins Auditorium, „and of course dear ministers and mayors.“ Sein entwaffnendes Lachen übertrug sich schnell auf die Menschen in der Halle, die seinen Worten gebannt lauschten. Er sei ein einfacher Mönch und er habe keine Wunderkräfte, verkündete das tibetische Oberhaupt. „Sie sollten keine großen Erwartungen hegen. Ich habe keine Rede vorbereitet, sondern ich komme einfach zu den Menschen.“ In klaren, ehrlichen Worten gab er den Rat, immer den gesunden Menschenverstand einzusetzen und eigene Erfahrungen auszuwerten. „Wut kann unser Immunsystem auffressen“, so sein Ratschlag zu positiver Lebensführung, „während positive Erfahrungen uns stärken. Harmonie kann letztlich nur aus dem Herzen der Menschen selbst kommen.“
Unter minutenlangem, respektvollem Beifall wurde der Dalai Lama verabschiedet. Sein Besuch war der bisherige Höhepunkt der Reihe „Nobelpreisträger in Mönchengladbach“, in der unter anderem Lech Walesa, Shimon Peres, Frederik Willem de Klerk, Oscar Arias Sanchez und Michail Gorbatschow zu Gast waren. „Wir sind sehr stolz darauf“, so der Sprecher des Initiativkreises Rolf Königs, „dass diese Veranstaltungsserie einen so hohen Stellenwert und Bekanntheitsgrad hat.“
Schirmherr für den Initiativkreis Mönchengladbach
Dr. Ulrich Viefers
Geschäftsführender Gesellschafter der WWS Wirtz, Walter, Schmitz GmbH
Persönliches Mitglied im Initiativkreis Mönchengladbach